Ja, klar: „ich ernähre mich vollwertig pflanzlich, ökologisch und regional und saisonal“ ist echt doof zu sagen, viel leichter kommt einem da „ich bin vegan“ über die Lippen. Aber halt mal – was ist denn alles vegan?
Leider sind viele Industriefood-Produkte auch „vegan“. In erster Linie bedeutet vegan ja einfach nur „frei von tierischem“. Das reicht natürlich nicht für ein gesundes Leben.
Deshalb bevorzugen wir die Aussage: „pflanzlich vollwertig“. Gaaanz vereinfacht kann man sagen: So frisch, natürlich und unverarbeitet wie möglich, den Apfel mit Schale, den Salat aus eigenem Garten oder vom nächsten Biobauern. Das Getreide als „Vollkorn“, nicht als totes „Weißmehl“ genießen.
Die Albert-Schweizer-Stiftung schreibt über den Gesundheitsaspekt einer solchen Ernährung:
VegetarierInnen und VeganerInnen haben häufig ein geringeres Risiko, an sogenannten »Volkskrankheiten« wie beispielsweise Typ-2-Diabetes, Herzerkrankungen und Übergewicht zu erkranken – im Gegensatz zu Menschen, die viel Fleisch und Fleischprodukte wie Wurst etc. konsumieren.
Besonders offensichtlich ist der Befund, dass der Body Mass Index (BMI; ein Wert, der das Verhältnis von Köpergewicht und Körpergröße angibt) von Menschen mit einer überwiegenden oder rein veganen Ernährung deutlich häufiger im Normbereich (BMI im Bereich 20-25) liegt als der von Menschen mit Mischkost. Als ernährungsbezogene Gründe hierfür werden v. a. die höhere Versorgung mit Ballaststoffen sowie die geringere Fett- und Proteinaufnahme bei vegetarischer Ernährung angenommen. Weitere Ursachen sind der häufig allgemein gesündere Lebensstil, wie höhere körperliche Aktivität.
Auch die Cholesterinwerte im Blut sind vor allem bei sich vegan ernährenden Menschen deutlich günstiger als bei fleischverzehrenden. Ursache hierfür sind die geringere bzw. nicht vorhandene Zufuhr von tierlichen Fetten, die gesättigte Fettsäuren und Cholesterin liefern, sowie die höhere Zufuhr von einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Selteneres Übergewicht und günstigere Cholesterinwerte lassen neben anderen Faktoren die Wahrscheinlichkeit für kardiovaskuläre, d. h. das Herz und die Gefäße betreffende Erkrankungen wie Bluthochdruck, Schlaganfall oder Herzinfarkt, sinken.
Das Erkrankungsrisiko für Diabetes Typ 2 ist ebenfalls herabgesetzt. Patienten mit Typ-2-Diabetes können mit einer vegan-vegetarischen Lebensweise ihre Werte (z. B. Blutzucker und Insulin) verbessern und ihre Medikamentendosis reduzieren oder sogar ganz absetzen.
Wer von rheumatoider Arthritis betroffen ist, kann durch die Umstellung auf eine vegane Ernährung ebenfalls häufig Beschwerden lindern. Ein hoher Obst- und Gemüsekonsum, wie er häufig bei vegan-vegetarischer Ernährung vorkommt, kann außerdem die Lebenserwartung steigern. Dahingehend besteht bei einem hohen Konsum von rotem und vor allem verarbeitetem Fleisch wie Wurst und Geräuchertem ein erhöhtes Krebsrisiko, wie eine Einschätzung der WHO zeigt.
Zusammenfassend kann eine gut geplante und vollwertige vegan-vegetarische Ernährungsweise das Risiko für zahlreiche ernährungs-mitbedingte Krankheiten verringern.
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